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Archivalie des Monats April 2015: Überwachung von Zwangsarbeitern

Auf vielen Bauernhöfen und in zahlreichen Betrieben, vor allem in der kriegswichtigen Sprengstoffproduktion der EIBIA, wurden im Kreis Fallingbostel Fremd- und Zwangsarbeiter eingesetzt. Die „fremdvölkischen Arbeitskräfte", zu denen Polen und Polinnen, aber auch Kriegsgefangene aus der UdSSR gehörten, standen dabei unter strenger Bewachung.

Ende Juli 1944, als sich die Kriegslage immer mehr zu Ungunsten des Deutschen Reiches entwickelte, rief Landrat Dr. Backhaus die Bürgermeister und Gendarmerie-Beamten im Kreis Fallingbostel zu einer Verschärfung der Überwachungsmaßnahmen auf. Unterkünfte der Zwangsarbeiter sollten in unregelmäßigen Abständen schlagartig überprüft werden. Zu diesen Aktionen sollten auch die Männer des SA-Einsatzsturmes „geschlossen und in Uniform" hinzugezogen werden. Damit sollte erreicht werden, dass die Zwangsarbeiter die ihnen auferlegten Sperrstunden beachteten und sich nicht außerhalb ihrer „Wohnstätte", die in größeren Betrieben oftmals nur eine Baracke war, aufhielten. Insgesamt sollten die Zwangsarbeiter noch weiter als eh schon eingeschüchtert werden. Verstöße wurden mit entsprechender Härte geahndet.

Anweisung des Fallingbosteler Landrats Dr. Backhaus zur Überwachung von Zwangsarbeitern vom 31. Juli 1944