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Archivalie des Monats März 2020: Einweihung des Fallingbosteler Hallenbads vor 50 Jahren

Seit Mitte der 1960er Jahre machte sich die Ansiedlung von Kraft für die Kreisstadt bezahlt. In bisher nicht gekanntem Ausmaß sprudelten Steuereinnahmen in die Stadtkasse. So konnte sich Fallingbostel manches leisten, was andernorts als Luxus betrachtet worden wäre. Dazu gehörte auch das 2,6 Mio. DM teure Hallenbad, das am 21. Februar 1970 eingeweiht wurde.

Stadtdirektor Dittmer ließ es sich nicht nehmen, bei der Einweihungsfeier den 130 geladenen Gästen aufzuzählen, was für den Sport und die Gesundheitsvorsorge in jenen Jahren aufgewendet worden war. Die Liste war beachtlich. Sie reichte von der Modernisierung und Erweiterung des Lieth-Freibads für 1,4 Mio. DM über das Sportstadion für 450.000 DM, die Turnhalle für 718.000 DM, die Tennisanlage für 106.000 DM sowie das Haus des Kurgastes für 730.000 DM bis hin zum Hallenbad für 2,6 Mio. DM.

 

Dessen Inbetriebnahme erfüllte die Stadt mit Stolz. Bürgermeister Homann erklärte: „Die Stadt Fallingbostel verbindet mit dem heutigen Tage den Wunsch, daß das neue Hallenschwimmbad seine Funktionsfähigkeit und seine Anziehungskraft unter Beweis stellt und daß es alle Zeit von einer sorglosen Jugend, von zufriedenen Bürgern und einer stets wachsenden Zahl von Kurgästen benutzt wird. Möge es zu einer wahren Stätte der Erholung und Entspannung, des Sports und der Gesundheit werden.“ Auch wenn sich der letzte Satz erfüllen sollte, das Anwachsen der Zahl der Kurgäste schlug aufgrund der Entwicklung im Gesundheitswesen und dem veränderten Urlaubsverhalten zwei Jahrzehnte später ins Gegenteil um.

 

Von bis heute ungebrochener Bedeutung war die von Schulrat Jahnkuhn in seinem Grußwort zum Ausdruck gebrachte Gewissheit, „daß das Hallenbad es ermöglicht, daß unsere Schulen jedes Kind bis zur Stufe des Freischwimmens führen werden.“ Die Bemühungen, dass jedes Kind das Schwimmen lernen möge, dauern bis heute ungebrochen an. Mit dem „Seepferdchen“-Projekt setzt sich der SVE Bad Fallingbostel schon seit einigen Jahren in Zusammenarbeit mit den Kindergärten dafür ein, dass jedes Bad Fallingbosteler Kindergartenkind die Möglichkeit erhält, während der Kindergartenbetreuungszeit an einem qualifizierten Schwimmkurs teilzunehmen und das Schwimmen zu erlernen.

 

Aber, wie schon bei der Einweihung gewünscht, gestattet es das Hallenbad seit 50 Jahren auch, talentierte Sportlerinnen und Sportler tatkräftig zu fördern. So hat sich das Hallenbad seit einem halben Jahrhundert, wie es Pastor Künkel bei der Einweihung vom Namen des langjährigen Schwimmmeisters Rolf Dolle ableitete, als ein „dolles“ Bad bewährt.

 

Zur Eröffnung des Hallenbades wurde eine Broschüre veröffentlicht, die neben den einleitenden Beiträgen von Bürgermeister Otto Homann und Stadtdirektor Dittmer Leitgedanken zur Planung des Hallenbades des Architekten Lotz, einen Bericht über akustische Maßnahmen vom beratenden Ingenieur Rüberg, eine Übersicht über technische Anlagen von Dipl.-Ing. Sturm, Auskünfte zu den Stark- und Schwachstromanlagen vom Ingenieurbüro Miersch, Informationen über die KERAPID-Kassenanlage sowie eine Reihe von Zeichnungen und Fotos enthielt.