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Archivalie des Monats Februar 2021: Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage 1981

Seitdem Fallingbostel 1961 seine erste Kläranlage erhalten hatte (darüber wird in der Archivalie des Monats April 2019 berichtet), war die Stadt immer wieder gefordert, gewachsenen Bedürfnissen und neuen Vorschriften Rechnung zu tragen. Das geschah auch 1981.

Die aufwendigste Maßnahme, die der 1976 gewählte Rat in Angriff zu nehmen hatte, stellte die Erweiterung der im Bereich der einstigen Pulvermühle gelegenen Kläranlage von 1961 dar, die – nicht zuletzt aus finanziellen Gründen – in zwei Bauabschnitten erfolgte. Wegen des gestiegenen Abwasseranfalls und der beabsichtigten Klärung der Dorfmarker Abwässer in Fallingbostel war dieses Vorhaben unumgänglich. Darüber hinaus legten die gesetzlichen Auflagen immer höhere Standards für die Abwasserreinigung fest, denen die fast 20 Jahre alte Anlage nicht mehr zu entsprechen vermochte. Zunächst wurde 1977 mit der Erweiterung und Modernisierung des mechanischen Teils der Kläranlage begonnen. Eine automatisch arbeitende Rechenanlage zur Entfernung sperriger Dinge aus dem Abwasser, ein belüfteter Sandfang und eine Flotationsanlage entstanden.

 

Die Realisierung dieses Bauabschnittes gestattete es, Dorfmark an die Fallingbosteler Kläranlage anzuschließen. Die Dorfmarker Kläranlage hatte die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit erreicht. Eine Erweiterung war nicht möglich, da sie unmittelbar an ein Wohngebiet grenzte. Ohne die Schaffung von zusätzlichen Kapazitäten hätte in Dorfmark aber kein weiteres Bauland ausgewiesen werden können. Die im Ort vorhandenen Gewerbebetriebe wären in ihrer Geschäftsentwicklung beschränkt gewesen. Deshalb entschloss sich der Stadtrat dazu, die Dorfmarker Kläranlage ganz aufzugeben und die Abwässer durch eine 5,8 km lange Druckrohrleitung nach Fallingbostel zu pumpen. Nach der Verwirklichung dieses Schrittes wurde der zweite Bauabschnitt der Erweiterung der Fallingbosteler Kläranlage auf 45.000 Einwohnergleichwerte durchgeführt. Der biologische Bereich mit dem zweiten Belebungs- und Nachklärbecken konnte 1981 fertiggestellt werden.

 

Statt einer aufwendigen Broschüre begnügte man sich mit einer hektographierten Beschreibung der vorgenommenen Erweiterung. Wer weiß, vielleicht ahnte man schon, dass dies nur ein Zwischenschritt war. Denn bereits 1990 wurde eine neue Kläranlage an einem neuen Standort an der Kroger Landstraße eingeweiht.