Achivalie des Monats April 2014: So genanntes "Polen- und Ostarbeiterkinderheim" in Dorfmark
Den Rasse-Vorstellungen der Nationalsozialisten fielen Millionen Menschen zum Opfer. Auch bei der Errichtung des so genannten „Polen- und Ostarbeiterkinderheims“ in Dorfmark 1944 führte die Rassenpolitik dazu, dass 33 Kinder ums Leben kamen.
Mit einem Rundschreiben informierte Landrat Dr. Backhaus am 7. Juli 1944 die Bürgermeister des Kreises Fallingbostel und den Gutsvorsteher des Heeresgutsbezirks Bergen über die geplante Errichtung eines „Polen- und Ostarbeiterkinderheims“ in Dorfmark. Was die Frauen und ihre Kinder dort an unmenschlicher Behandlung erwartete, geht aus der „Hausordnung“ hervor, die mit Rundschreiben vom 12. Oktober 1944 den Bürgermeistern zur Kenntnis gegeben wurde. Dort wurden u. a. das Mitbringen von Lebensmitteln und das Füttern durch die Angehörigen untersagt sowie Regelungen für Beerdigungen, bei denen die Leiche „unauffällig und ohne Begleitung von Angehörigen“ auf den Friedhof geschafft werden sollte, getroffen. Beide Rundschreiben können als PDF-Dokument aufgerufen werden.
Als Folge einer solchen Behandlung starben 33 Kinder. An ihr Schicksal erinnert ein 2008 vom Heimatverein Kirchspiel Dorfmark aufgestellter Gedenkstein auf dem Dorfmarker Friedhof.