Bürgerentscheid „Erhalt des Kurhauses mit Saal, Restaurant und Parkplatzrondell“ - Geschichte Leiditz
Leiditz – Ein Haus mit Zukunft in der „Neuen Mitte“
Wie wichtig den Bad Fallingbostelern der Erhalt des Leiditz-Hauses ist, zeigte sich 2014/2015, als ein Investor Ablehnung mit seinen Plänen hervorrief, das Haus durch einen Neubau mit moderner Geschäftsfassade zu ersetzen. Zu sehr prägte das Haus im Zusammenspiel mit Kirche und zunächst Kreissparkasse, später dann Rathaus den Kirchplatz.
Die Familie Leiditz hatte das Geschäftshaus 1901 von der Firma Heinrich Zuberbier erworben. Die Aufwärtsentwicklung des Geschäfts schlug sich in der baulichen Modernisierung des Geschäftshauses nieder. 1930 erhielt es durch beträchtliche Umbauarbeiten und große Ladenfenster ein neues Gesicht. Schon vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde 1949 die Kellerpartie umgebaut. Es entstand ein Ausstellungs- und Verkaufsraum mit vier großen Schaufenstern. 1973 wurde das Geschäft um einen Flachdachbau mit einer Ladenfläche von rund 250 Quadratmetern erweitert. Ein Vierteljahrhundert später zeigte sich aber, dass ein breitgefächertes Angebot, das von Haus‑, Küchen-, und Gartengräte über Mode bis hin zu Spielzeug, Gardinen und Betten reichte, in dieser Form nicht mehr konkurrenzfähig war. Es erfolgte deshalb eine Spezialisierung auf den Modebereich, der eine Zeitlang durch eine ins Geschäftshaus genommene Filiale eines Schuhhändlers ergänzt wurde. Angesichts eines sich weiter wandelnden Einkaufsverhaltens war dann vor einigen Jahren aber eine Schließung des Geschäfts nicht zu vermeiden.
Als Nr. 16 wird das Haupthaus in der Liste der ortsbildprägenden Gebäude im Sanierungsgebiet „Bad Fallingbostel Innenstadt“ geführt. Es wird beschrieben als „großer zweigeschossiger Bau, ehemaliges Kaufhaus Leiditz, Leerstand, sehr hohe Bedeutung, bauhistorisch wegen des Gebäudealters (vor 1918), stadträumlich wegen Blickfang, baugestalterische Bedeutung wegen Fachwerk im Obergeschoss.“ Unter Denkmalschutz steht das Gebäude nicht, dazu sind zu viele Umbauten erfolgt.
In ihrer Konzeptskizze hat die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (HBB) auch Ideen für eine zeitgemäße Umgestaltung und Integration des Leiditz-Hauses in die „Neue Mitte“ entwickelt. Wie die Zukunft des Leiditz-Hauses mit einem sich in die vorhandene Bausubstanz harmonisch eingliedernden Anbau als möglicher neuer Standort für Tourist-Information, Stadtbücherei und eventuell Veranstaltungsraum aussehen könnte, hat die Architektin skizziert.
Aber sehen Sie selbst, wie sich das Gebäude im Lauf von 125 Jahren verändert hat und wie es zukünftig seine Funktion als Blickfang weiter ausüben könnte.